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Mittelster Osemundhammer Schloss Neuenhof

Industriearchäologische Funde machen einen unmittelbaren Zusammenhang von Eisenerzeugung und Herrensitz im oberen Elspetal wahrscheinlich. Diese Funde sind insofern bedeutsam, da sie die Bedeutung des lokalen Adels als Unternehmer in der eisenschaffenden Industrie verdeutlichen, auf der anderen Seite aber auch neue Erkenntnisse zum historischen Zusammenhang von Eisenerzeugung und -verarbeitung ermöglichen. Bei dem Mittleren Osemundhammer zu Schloss Neuenhof handelt es sich um einen Osemundhammer, der Drahtosemund für die Weiterverarbeitung zu Draht hergestellt hat.

Unterhalb der Schlossanlage sind heute noch deutlich im Gelände die Reste des Mittleren Osemundhammers zu Neuenhof erkennbar. Dietrich Woeste zählt diesen neben dem Obersten und Untersten Osemundhammer zu den ältesten Anlagen ihrer Art. Wenn auch die historische Überlieferung nicht weiter als in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, also in die Mitte des 17. Jh.s zurückreicht, so haben die neueren Funde um den Neuenhof im oberen Elspetal um so mehr den Beweis erbracht, dass die Tradition der Eisenverhüttung und verarbeitung in diesem Tal viel älter ist und mindestens in das 14. Jh. zurückreicht.

Die obertägigen Relikte des Mittleren Hammers wurden zwar beseitigt, dessen Lage ist aber noch an den Resten des ehemaligen Obergrabens, insbesondere aber an den unmittelbar am Bach liegenden Resten seiner Schlackenhalde, noch deutlich erkennbar. Er hat in der Produktionskette von der Rennverhüttung bis zum Beginn des Osemundfrischens (ca. 800 - 1600 n . Chr.) eine Rolle gespielt, da an diesem Ort sich eine noch relativ erhaltene Schlackenhalde eines Osemundhammers befindet, der Drahtosemund für die Weiterverarbeitung zu Draht hergestellt hat. Währenddessen haben die im oberen Volmetal und seinen Nebentälern benachbarten Osemundhämmer wahrscheinlich vom Beginn ihrer Produktionstätigkeit an Knüppelosemund als Vorprodukt für die Messer- und Klingenproduktion im Raume Remscheid-Solingen produziert.

Es wurden vom Mittleren Neuenhofer Hammerplatz mit der einzigen noch relativ erhaltenen Schlackenhalde dieser Art Schlackenproben gezogen, die im Max-Planck-Institut für Eisenforschung in Düsseldorf analysiert wurden. Von dieser Untersuchung ausgehend, konnte der Unterschied zwischen Drahtosemund und Knüppelosemund festgestellt und beschrieben werden.

Im 18. Jh. gehörten zum Neuenhof fünf Osemundhämmer und ein Anteil von 8/9 am Bremecker Osemundhammer. Außerdem gehörten zum Neuenhof noch ein einfacher und ein doppelter Rohstahlhammer, sechs Reckhämmer, ein Stahlhammer und ein Sensenhammer. Von diesen Wasseranlagen lagen allein sieben in Verbindung zum Schloss im oberen Elspetal. Schon diese Aufzählung zeigt die Bedeutung der Herren vom Neuenhof für die Industriegeschichte dieser Zeit. In der historischen und industrieachäologischen Forschung der vorindustriellen Zeit nimmt das Schloss Neuenhof mit seinen wassergetriebenen Anlagen seit dem 14. Jh. insbesondere in der Verknüpfung von Eisenerzeugung und Eisenverarbeitung einen hervorragenden Platz ein.

Bei Hammerwerken handelt es sich um Standorte früher Industrieanlagen, in denen das Roheisen weiterverarbeitet wurde. Im wesentlichen bestanden sie aus einem ober- (Wasser wird auf das Rad geführt) oder auch unterschlächtigen Wasserrad (Rad dreht sich im fließenden Wasser), dessen Achse, die Hammerwelle, mit sogenannten "Daumen", d. h. eisernen Keilen, versehen war, die ein regelmäßiges Heben und Senken des Hammers bewirkten. Auf diese Weise ließen sich Rohfabrikate herstellen, die von Schmieden zu den Endprodukten (z. B. Pfannen, Sensen, Draht) weiterverarbeitet werden konnten.

Text und Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Lüdenscheid

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