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Kettenschmiede Brenzel (Grürmannsheide)

Wann die eh. Kettenschmiede Rüsch (heute Brenzel) genau erbaut wurde, ist umstritten. Das Westfälische Amtes für Denkmalpflege geht davon aus, dass der Kotten um 1860 errichtet wurde, während die Familienüberlieferung Rüsch/Brenzel davon ausgeht, dass die Schmiede schon im 18. Jh. erbaut wurde. Fest steht lediglich, dass seit 1778 die Familie Rüsch in der Grürmannsheide ansässig war. Es war üblich, dass die Söhne neben dem Beruf des Bauern auch den des Schmiedes ergriffen. Der letzte Schmied in der Familie war Fritz Rüsch, der sein Handwerk bis 1938 ausübte.

In den Kriegsjahren wurden die Herdfeuer (die sog. 'Essen') als Backöfen genutzt. Nach 1945 wurde die Arbeit in der Schmiede gänzlich eingestellt und eine der beiden Essen abgerissen, um eine Türverbindung zum hinteren Ziegelanbau zu schaffen. Bei der Schmiede handelt es sich um ein einräumiges, 3,86x4,67m großes Fachwerkgebäude auf einem Bruchsteinsockel. Über der eigentlichen Schmiede befindet sich ein kleiner Dachboden, der von außen über eine Leiter erreichbar ist. Der Boden des Innenraumes besteht aus Bruchsteinen, an- der Stirnseite befindet sich die Feuerstelle. Der große, durch einer Pedale angetriebene Blasebalg versorgte die Feuer einst mit Luft, die durch Rohrleitungen in den Ofenraum gelangte.

Der Schmiedevorgang gestaltete sich folgendermaßen: Von der Drahtrolle wurden zunächst einzelne Kettenstücke ('Pinne') abgeschnitten, diese in das sog. 'Biegehömchen' eingeführt und U-förmig gebogen. Anschließend wurden die Pinne auf einen Eisenstab über das Feuer gehängt, um vorgewärmt zu werden. Auf dem Amboß wurden darin die beiden Enden des Pinnes zunächst abgeflacht, der u-förmige Pinn in das zuletzt geschmiedete Glied der Kette gesteckt und die beiden Enden übereinander geschlagen. Das äußerlich schon fertige neue Glied wurde dann noch einmal im Feuer erhitzt und mit einigen Hammerschlägen auf die Nahtstelte, an der die beiden Enden aufeinander lagen, zusammengeschweißt. Hergestellt wurden auf diese Weise sog. 'Handelsketten', d.h. Ketten, die 2-13mm Durchmesser aufwiesen. In der Kettenschmiede Rüsch wurden 4-mm-Kuhketten und 8-mm-Schleppketten angefertigt.

Im 19. Jahrhundert existierten im Raum Iserlohn mehr als 500 solcher Kettenschmieden. Sie hatten meist den Charakter von Nebenerwerbsbetrieben, nur in den wenigsten waren Schmiede hauptberuflich tätig. Sie arbeiteten nicht auf eigene Rechnung, sondern waren für ein halbes Dutzend größerer Firmen der Kettenindustrie tätig, die das Ausgangsmaterial Draht und zumeist auch Kohle oder Koks bereitstellten. Beides wurde nur in Ausnahmefällen von der Firma angeliefert, meist hatte der Schmied die Abhol- und Lieferpflicht und musste Heizmaterial, Draht und Ketten mit dem Leiterwagen oder der Schubkarre transportieren, Abnehmer für die Ketten der Schmiede Rüsch waren die Firmen Röttgers und Schlieper in der Grüne.

Die durchschnittliche Arbeitszeit betrug ca. zehn Stunden pro Tag, sofern der Schmied nicht in der Landwirtschaft beschäftigt war. In dieser Zeit konnte in der Regel eine Kette von ca. 30m Länge hergestellt werden. Die Mechanisierung des Schweißens und andere technische Verbesserungen nahmen den Schmieden jedoch die Existenzgrundlage. Geschmiedet wurde jetzt mehr und mehr in den Fabriken selbst.

Die Kettenschmiede Rüsch / Brenzel wurde seit ca. 1950 nur noch als Lagerraum genutzt. 1983 wurde sie u.a. mit Hilfe des Förderkreises Iserlohner Museen renoviert und im gleichen Jahr unter Denkmalschutz gestellt. Die Schmiede kann nach Voranmeldung bei Frau Elisabeth Brenzel (Tel. 02374 / 2469) oder Herrn Manfred Brenzel (Tel. 02374 / 2173) besichtigt werden.

Innenbesichtigung nach Anmeldung, Baujahr 1860, Ansprechpartner: Elisabeth Brenzel und Manfred Brenzel

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