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Chor-Orchesterkonzert der Ev. Kantorei zum Ewigkeitssonntag 

Chor-Orchesterkonzert der Ev. Kantorei zum Ewigkeitssonntag 

Johann Sebastian Bach „Wachet auf, ruft uns die Stimme“

Arvo Pärt „Fratres“ 

John Rutter „Requiem“ 

Mitwirkende:

Anna Nesyba, Sopran 

Daniel J. Tilch, Tenor 

Konstantin Paganetti, Bass 

Junger Chor 5nach5 

Kantorei Iserlohn mit Gästen 

Camerata Instrumentale Siegen 

Ute Springer, Mit-Einstudierung 

Hanns-Peter Springer, Leitung 

Johann Sebastian Bach, 1685-1750: BWV 140 Wachet auf, ruft uns die Stimme

Eine Kantate mit Lokalkolorit: Philipp Nicolai war Pastor der Stadtkirche unser Nachbarstadt Unna! Er war es, der den großartigen Choral „Wachet auf“ im Jahre 1599 in Text und Melodie schuf. Johann Sebastian Bach griff diesen Choral 132 Jahre später auf und schuf damit eine seiner bekanntesten Kantaten. Die Uraufführung fand am 25. November 1731 statt. Der Textdichter der Recitative und Duette ist nicht bekannt. Die Kantate beschreibt bildhaft die Hochzeit zwischen Jesus und der gläubigen, menschlichen Seele. Der Text fordert von der wartenden Seele ständige Bereitschaft, denn der Zeitpunkt, an dem der Bräutigam schließlich eintrifft, ist nicht bekannt und somit auch nicht der Beginn des Hochzeitsfestes. Bezüge zum Gleichnis mit den zehn Jungfrauen (Mt 25, 1-13) sind deutlich erkennbar. Vers 13: „Darum wacht; denn ihr wisst weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.“ Gemeinsam möchte man in den Freudensaal, das Himmlische Jerusalem einziehen. Dies sind Bilder der mystischen Vereinigung, die uns im Pietismus häufig begegnen, in der Lieddichtung von Philipp Nicolai jedoch besonders kunstvoll verarbeitet erscheinen.

Die Dramaturgie der Kantate: Der Chor rahmt und kommentiert das Geschehen. Die Seele (Sopran)

tritt mit Jesus (Bass) in den Dialog der wartenden Liebenden. Der Erzähler beschreibt einmalig in

Gestalt des Solo-Tenors die Handlung. Die Instrumentalbesetzung fällt mit zwei Oboen, der Oboe da caccia und dem Horn (Trompete) als Melodieverstärkung vergleichsweise farbig aus. Der Eingangs-

chor ist kunstvoll „gewebt“: der Chor-Sopran spannt den großen Melodiebogen, während Alt, Tenor

und Bass kleingliedrig und imitierend agieren. Die punktierten Rhythmen der Instrumente erinnern an

den Typus der Französischen Ouvertüre und strahlen Festlichkeit aus. Der ohrwurmartige vierte Satz

sowie der Schlusschoral haben es in die Riege der bekannten „Klassik-Hits“ geschafft.

Arvo Pärt, *1935: Fratres für Streicher und Perkussion

Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag! (11.09.2025)

Der estnische Komponist Arvo Pärt durchlebte zahlreiche Schaffensphasen: Er studierte Komposition in Tallinn; sein frühes Werk war noch von Bartók, Schostakowitsch und Prokofjew inspiriert.

Sein Weg führte ihn über die Zwölfton- zur seriellen Musik und zu einem Stil, in dem er vornehmlich musikalisch zitierte. Danach ging Pärt komplett neue Wege, entdeckte die frühe Mehrstimmigkeit des

Mittelalters und der Renaissance, die Kraft des Gregorianischen Chorals. In seiner persönlichen Askese entwickelte er einen Stil, den er selbst „Tintinnabuli“ nannte (Glöckchenspiel). „Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es Tintinnabuli genannt.“

Das Werk FRATRES (= Brüder) komponierte er im Jahre 1977. Es enthält neun Akkordfolgen, die durch ein wiederkehrendes Schlagzeugmotiv geordnet werden. Dieses Motiv wird deshalb Refugium (Zufluchtsort) genannt. Laut Komponist „kämpfen der Augenblick und die Ewigkeit in uns.“ FRATRES wurde in vielen Filmen und Dokumentationen als Musik verwendet.

Das sowjetische Regime bedrängte Pärts Familie so sehr, dass sie 1980 nach Wien, später nach

Berlin auswanderte. Seit 2008 lebt Pärt wieder in Estland.

Seine Spiritualität, sein einzigartiger Stil, seine vermeintliche Schlichtheit werden in Europa gefeiert!

Namhafte Ehrungen von allen Seiten unterstreichen die Wertschätzung. Und in der Tat genießt Pärt den Superlativ, der meistgespielte lebende Komponist zu sein.

John Rutter, *1945: Requiem für Sopran-Solo, Chor, Orchester

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag! (24.09.2025)

Als John Rutter im zarten Alter von 11 Jahren die „Carmina Burana“ von Carl Orff sang, war ihm klar, wohin seine Lebensreise gehen sollte. Er studierte am Clare College/Cambridge Musik und wurde dort alsbald

Musikdirektor. Sein Chor stieg zu internationalem Ruhm auf. Später fand er in den Cambridge Singers, die er heute noch leitet, seinen Bestimmungsort. Mit diesem Ensemble sang er Händel und die englischen Romantiker, brachte aber auch seine eigene Musik zum Klingen. Mustergültige Aufnahmen seiner Chorwerke belegen die Qualität des Ensembles.

Rutters Stil vereinigt die englische Chortradition der Romantik mit Elementen aus Jazz und Pop. Sein melodischer Erfindungsreichtum ist genial; er ergänzt diese Melodien um spannende, farbige Harmoniefolgen. Seine Weihnachtslieder (Carols) werden im ganzen Land gehört. Er ist ein Zeitgenosse, den man kennt! Nicht umsonst wird er deshalb auch von den Royals bemüht, um den Soundtrack für Königliche Trauungen und Thronjubiläen zu schaffen. Im vergangenen Jahr wurde der fleißige Komponist dafür in den Adelsstand erhoben.

Sein Requiem für Sopran-Solo, gemischten Chor und Orchester wurde 1985 in Dallas uraufgeführt; in

den nachfolgenden sechs Monaten erlebte es 500 weitere Aufführungen in den USA. Das Werk entstand unter dem Eindruck des Todes seines Vaters.

Rutter hält sich bei seinem Werk nicht an den üblichen Ablauf der Totenmesse, wie sie in der

katholischen Liturgie festgelegt ist. Er modifiziert sie, indem er sie um Psalm-Texte aus dem Book of

Common Prayer von 1662 ergänzt. Andere Teile der Totenmesse werden ausgelassen. Diese Praxis

ist nicht neu und begegnet bereits im Requiem von Gabriel Fauré. Es sollte – laut Komponist - ein

"Requiem unserer Zeit" sein. Das Sanctus erklang in der Totenmesse für Helmut Kohl am 1. Juli 2017

im Dom zu Speyer.

Anna Nesyba ist eine vielseitige Sopranistin und Spezialistin für Alte Musik. Ihr Repertoire umfasst alle großen Partien des Konzertfachs. Sie musiziert mit Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester, dem Ensemble Alta Ripa, La Festa Musicale, L’arpa festante, Polyharmonique und Amarcord und ist regelmäßig bei den Steffani-Festwochen Hannover, bei den Göttinger Bachtagen und in Händels Titelpartien mit dem MonteverdiChor Würzburg zu erleben.

Nach ihrem Studium an der HfM Würzburg (Gesang bei Prof. Monika Bürgener, sowie Lehramt Musik, Violine und Barockvioline) und Gastengagements im In- und Ausland sang sie am Staatstheater Kassel

Partien von Barock bis Avantgarde und war zuletzt eine gefeierte Maria in Bernsteins „Westside Story“. 2016 führte sie eine internationale Produktion von Mozarts Zauberflöte nach Johannesburg, Südafrika. Unter eigener Regie brachte sie 2017 Poulencs „La voix humaine“ auf die Bühne. Offen für neue Projekte, tritt Anna auch mit musikalisch-szenischen Improvisationen und als ananea mit eigenen Texten und Liedern auf. 2020 hat sie mit „Empty Room“ ihr erstes multimediales Buch veröffentlicht, 2022 folgte ein Soloalbum mit eigenen Songs. Während ihrer Elternzeit ruht ihre Lehrtätigkeit an der Universität Kassel, wo sie seit 2014 unterrichtet.

Der Tenor Daniel J. Tilch begann sein klassisches Gesangsstudium 2011 bei Prof. Thilo Dahlmann an der Musikhochschule Köln. Nach seinem Bachelorabschluss mit Bestnoten führte er sein Studium in der Klasse von Prof. Andreas Karasiak an der Musikhochschule Mainz fort. Dort schloss er 2018 sein Masterstudium und 2020 sein Konzertexamen ebenfalls mit 1.0 ab. Schon früh konnte er sich als gefragter Sänger

insbesondere für die hohen Evangelistenpartien Bachs etablieren. So trat er an namhaften Orten wie der Thomaskirche in Leipzig, der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld, der Philharmonie Essen und der Lanxess-Arena in Köln auf. Konzertreisen führten ihn von Norwegen bis Spanien und von Belgien bis Litauen quer durch Europa sowie nach Russland und Israel. Als Solist und im Ensemble wirkte Tilch zudem bei einer Vielzahl von CD-Produktionen mit und war bereits 2012 als Solist in Cavalieris geistlicher Oper

Rappresentatione di Anima et di Corpo im Rundfunk zu hören. Er war Mitglied des Ensembles der Literaturoper Köln, bei der er 2013 bei der Uraufführung von Amerika nach einer Romanvorlage von Franz Kafka in der Hauptrolle debütierte. 2017 sang und spielte er in einer szenischen Version von Bachs Matthäuspassion mit dem renommierten Ensemble l´arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt unter anderem am Opernhaus Wuppertal und am Jerusalem Theatre in Israel den

Evangelisten. Im selben Jahr gastierte er am Landestheater Rudolstadt als Sellem in Strawinskys The Rake´s

Progress mit den Thüringer Symphonikern unter der Leitung von Oliver Weder. Durch seine Teilnahme am

Exzellenzprogramm „Barock Vokal“ erhielt er durch renommierte Kenner der Alten Musik wie Prof. Claudia

Eder, Michael Schneider und Andreas Scholl weitere musikalische Impulse. In den Spielzeiten 2018-2020 sang und spielte Tilch als Solist am Staatstheater Mainz.

Konstantin Paganetti hat sich durch seine außergewöhnliche interpretatorische und sängerische Expressivität und eine sehr farbenreiche Stimme als spannende Sängerpersönlichkeit der jungen Generation etabliert. Eine intensive Konzerttätigkeit mit einer Vielzahl von Lied- und Konzertengagements führt ihn regelmäßig zu internationalen Festivals und in bedeutende Kirchen und Konzerthäuser wie die Kölner Philharmonie und das Konzerthaus Dortmund. Für sein musikalisches Schaffen wurde er national und international ausgezeichnet. 2023 gewann er den dritten Preis des internationalen

Schubert-Wettbewerbes Dortmund, er ist Stipendiat der deutschen Orchesterstiftung und der Studienstiftung des deutschen Volkes. Zahlreiche Konzerte und Studioproduktionen mit ihm wurden von SWR2, WDR3, DLF- und SRF Kultur dokumentiert. In transdisziplinären Konzertformaten verbindet er Illustrationen, Literatur, Tanz mit klassischer Musik. Dabei arbeitet er mit Franziska Staubach, Toni Ming Geiger, Anastasia Grishutina, Hedayet Djeddikar, Michael Gees sowie der neuen Hofkapelle Osnabrück, L’arpa festante und dem B’Rock Orchestra zusammen. Konstantin Paganetti wurde 1996 im Rheinland geboren und studierte Gesang bei Christoph Prégardien und im Konzertexamen bei Thilo Dahlmann. Meisterkurse bei Klaus Mertens, Emma Kirkby, Christian Immler und Brigitte Fassbaender ergänzten seine Ausbildung. Seit dem Sommersemester 2025 unterrichtet er als Akademischer Mitarbeiter für Gesang an der Hochschule für Musik Freiburg

Termine

23.11.2025 18:00 Uhr

Preis

VVK-Preis 22,00 €
Ermäßigter VVK-Preis 15,00 €

Tickets im vergünstigten Vorverkauf: 22/15€

– Stadtinformation Iserlohn im Bahnhof

– Christliche Bücherstube (Vinckestraße)

– Über Kantoreimitglieder

Restkarten an der Abendkasse ab 17.15 Uhr

Tickets im vergünstigten Vorverkauf: 22/15€

Ermäßigung für Bürgergeld/Sozialhilfe-Berechtigte, Schüler*innen, Student*innen mit Ausweis

Anmerkung: bitte im Vorverkauf zunächst voll bezahlen, Rückerstattung von 7€ am Konzertort.


Anfahrt

Ev. Kantorei Iserlohn

Veranstaltungsort:

Oberste Stadtkirche

Am Bilstein
58636 Iserlohn



Veranstalter:

Ev. Kantorei Iserlohn

Kurt-Schumacher-Ring 10-14
58636 Iserlohn

02371/13291
info@kantorei-iserlohn.de
http://www.kantorei-iserlohn.de
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