Öffentliche Führung durch das neue Nadelmuseum
Knochennadeln aus dem Römischen Reich, spätantike Schmucknadeln und frühmittelalterliche Nadeln aus Messing – die Geschichte der Öhrnadel ist älter als die Geschichte der Iserlohner Nadelindustrie. Deren Erfolgsgeschichte beginnt erst im 18. Jahrhundert. Lange waren Hunderte von Arbeitsschritten und ungezählte Heimarbeiter nötig, bis aus Draht eine Öhrnadel wurde, die auf den Messen in Leipzig und Frankfurt gehandelt werden konnte. Eindringlich verdeutlichen die Werkzeuge der Nadler die filigrane Handwerkskunst und Präzision im langwierigen Herstellungsprozess.
Im 19. Jahrhundert, dem Maschinenzeitalter, erhöhte der Einsatz von Dampfmaschinen das Produktionstempo. Fast die Hälfte der Iserlohner Stadtbevölkerung war inzwischen in der Nadelproduktion tätig, darunter besonders viele Frauen und Kinder. Dies prägte nicht nur die bauliche Stadtentwicklung, sondern auch das soziale Leben der Stadt, als zum Beispiel katholische Nadler aus dem Rheinland nicht nur ihre Handwerkskunst, sondern auch ihren Glauben nach Iserlohn mitbrachten.
Umgeben von Werkzeugen, Maschinen und Nadelprodukten werden die Erinnerungen längst vergessener Nadelarbeiterinnen oder Fabrikbesitzer an modernen Medienstationen lebendig. Die überlieferten Geschichten berichten von Erfindergeist und technischer Raffinesse, von Kinderarbeit und sozialem Elend, von Arbeiterehre, Bürgerstolz und globalen Handelsbeziehungen.
Die Führung durch das neue Nadelmuseum dauert etwa 1 Stunde.
Termine
27.06.2025 | 15:00 - 16:00 Uhr |
Preis
pro Person | 4,00 € |
Kinder unter 12 Jahren frei
Anfahrt

Veranstaltungsort:
Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf
Baarstraße 220 - 226 (mit Navigation: "Zum Schmelztiegel" eingeben)58636 Iserlohn
02371/217-1960 bis -1964
museum@iserlohn.de
http://www.museen-iserlohn.de
Veranstalter:
Stadtmuseum Iserlohn
Fritz-Kühn-Platz 158636 Iserlohn
02371/217-1960
museum@iserlohn.de
http://www.museen-iserlohn.de