Hemers Sprung in eine neue Ära

Der Sauerlandpark Hemer ist eines der spannendsten Ausflugsziele im Märkischen Sauerland. Er steht für ausgelassene Familientage, für vielseitige Erlebnisse, tolle Events und großartige Ausblicke. Sicherlich weißt du, dass hier zuvor eine gut besuchte Landesgartenschau stattgefunden hat. 2010 war das. Ihr Titel Zauber der Verwandlung kam nicht von ungefähr, denn auf dem Gelände hatte sich die Blücher-Kaserne mit 4.000 Soldaten befunden. 


Blick zurück ins Jahr 2004. Peter Struck, ehemaliger Bundesverteidigungsminister, stellte das neue Stationierungskonzept der Bundeswehr vor – es bedeutete u.a. die Schließung der Blücher-Kaserne in Hemer. Rund 4.000 Soldaten würden 2007 mit ihren Familien die Stadt verlassen. Ein schwerer Schlag für das Stadtleben und die Geschäftswelt. Zumal das Gespenst verfallener Kasernengebäude mit zerborstenen Fenstern in einer potenziellen No-go-Area am östlichen Stadtrand in den Köpfen spukte. Angesichts dieses Einschnitts hätte man sich grämen können. Doch nicht in Hemer: Die Stadt krempelte die Ärmel hoch.


Vom Kasernengelände zur Landesgartenschau

Was ließ sich mit 30 Hektar ungenutztem Kasernengelände inklusive 39 Gebäuden und weiten Freiflächen anfangen? Sofort, lange vor Abzug der Soldaten, wurde begonnen, über ein Konzept für die Nutzungsänderung des Geländes zu diskutieren – unter reger Beteiligung der Hemeranerinnen und Hemeraner. Wohn- und Gewerbeflächenbebauung mit Grüngürtel waren die Lösung. Im Sommer 2006 stand außerdem plötzlich auch die Idee im Raum, sich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 zu bewerben. Ein ambitionierter Gedanke, denn viel Zeit blieb nicht für Planungen und Konzeptionen.

Die Vorbereitungen liefen jedoch wie am Schnürchen: Schnell wurden Bewerbungsunterlagen und eine Machbarkeitsstudie erstellt, die übrigens erstmals die spätere Nutzung als Park vorsah. Das Konzept bezog neben dem Kasernengelände auch den Jüberg, das Felsenmeer und die Heinrichshöhle ein. Im Februar 2007 bewarb Hemer sich offiziell um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 in Nordrhein-Westfalen. Die Spannung stieg, denn auch Zülpich war mit einem attraktiven Konzept angetreten. Doch Hemer setzte sich durch und erhielt im Mai 2007 den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesgartenschau. 



Die erste Landesgartenschau im Sauerland

Die Freude war groß. Aber jetzt ging die Arbeit natürlich erst richtig los, denn das Programm und die Planungsaufgaben waren gewaltig. Im Oktober 2007 kaufte die Stadt Hemer das Kasernengelände und teilte es auf in ein Gelände der Landesgartenschau, ein KulturQuartier in der Landesgartenschau, ein WohnQuartier an den Stadtterrassen und ein GewerbeQuartier. 

Anschließend mussten die Wege auf dem Gelände der Landesgartenschau erneuert oder sogar neu angelegt werden

Spielplätze, Beete, zwölf Themengärten und mehrere Bassins wurden vorbereitet, bevor die ersten Pflanzungen beginnen konnten. Parallel dazu liefen die Arbeiten am KulturQuartier mit Bereichen für Information und Kultur und am WohnQuartier. 

Auch in der Innenstadt wurde gearbeitet, schließlich sollte die Straßenführung den zu erwartenden Besucherströmen gewachsen sein. Dort waren die Infrastruktur auszubauen und die Parkanlagen zu verschönern. Außerdem mussten Zuwegungen verbessert und Parkplätze geschafft werden. 


Wusstest du schon, dass ...

… du den Sauerlandpark Hemer das ganze Jahr besuchen kannst?

… du dort zwölf verschiedene Themengärten und einen Rosengarten findest?

… du dort im Park der Sinne z.B. ein englisches Gartenzimmer entdecken und dich im 2000 Quadratmeter großen Hans-Prinzhorn-Irrgarten verlaufen kannst?

… du dich am Boulderfelsen, im Seilgarten, auf der Skateanlage Rollgarten und in Gärten der Bewegung sportlich austoben kannst?

… sich deine Kids auf einem Waldspielplatz, einem Wasserspielplatz, einem U3-Spielplatz und einer Tunnelrutsche vergnügen können? 

… dich direkt neben dem Park das Felsenmeer und die Heinrichshöhle erwarten?


Endspurt auf dem Jüberg

Und schließlich gab es noch den Höhepunkt der Landesgartenschau, im wahrsten Sinne des Wortes: den Jübergturm. Heute ist er ganz klar das Wahrzeichen der Stadt, doch damals musste der Aussichtsturm auf dem Jüberg erst noch gebaut werden. Nachdem mehrere Entwürfe aus Umweltschutzgründen, wegen Finanzierungsproblemen und nach Bürgerprotesten verworfen werden mussten, fiel in einer Bürgerabstimmung die Entscheidung für den heutigen Turm. Ein wichtiger Weg zur richtigen Lösung bei dem allerdings Zeit ins Land gegangen war. 

So konnten die Arbeiten am Jübergturm erst im Januar 2010 beginnen. Die anspruchsvolle Konstruktion – ein Holzstab-Hyperboloid, dessen äußeres Stabwerk alles trägt – erleichterte den Bau nicht gerade. Die Eröffnung der Landesgartenschau war für den 17. April 2010 geplant und dieser Zeitpunkt rückte immer näher. Nachtschichten wurden eingelegt, doch lange war fraglich, ob die rechtzeitige Fertigstellung gelingen würde. 

Es klappte. Am 16. April 2010 wurde der Jübergturm fertiggestellt und behördlich abgenommen, einen Tag später wurde er passend zum Auftakt offiziell eröffnet. 23,5 Meter erhebt er sich seither auf dem Jüberg in die Höhe, mit fünf Plattformen. Dass seine Konstruktion etwas ganz Besonderes ist, sieht man schon von Weitem. Bis heute ist der Turm ein echtes Highlight.

Nach diesem Abschlusskrimi konnte die Schau unter dem Titel „Zauber der Verwandlung“ am 17. April beginnen. Bereits der Eröffnungstag war ein voller Erfolg, mit 16.000 Besuchern hatte kaum jemand gerechnet. Gut 1.050.000 Besucher wurden es bis zum 24. Oktober. 



Ein neues Kapitel

Hier könnte die Geschichte enden, tut sie aber nicht. Denn die weitsichtige Planung der Stadt macht es möglich, dass die meisten Attraktionen der Landesgartenschau 2010 – mit den erwähnten pandemiebedingten Unterbrechungen – bis heute für fröhliche Familienerlebnisse, Zerstreuung und Erholung sorgen.

Am 16. April 2011 öffnete das Gelände unter dem Namen Sauerlandpark Hemer erneut seine Pforten. Himmelsspiegel, Himmelsleiter, besondere Spielplätze, verschiedene Themengärten und natürlich der Jübergturm mit seinem einmaligen Rundblick bleiben die Zugpferde. Und ganz nebenbei haben Hemer und die ganze Region eine Veranstaltungshalle sowie einen Platz für Open-Air-Konzerte, Sport, Märkte und Festivals gewonnen, die für abwechslungsreiche Events im Märkischen Sauerland stehen. 


Dein direkter Weg zum Sauerlandpark!

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Zweieinhalb Generationen zuvor

Heute ist der Sauerlandpark ein Ort der Freude und der Freiheit. Von 1939 bis 1945 war das anders. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Kasernengelände in Hemer als Kriegsgefangenenlager genutzt. Bis zu 106.000 Gefangene, meist aus Russland, wurden hier verwaltet. Viele leisteten Zwangsarbeit in der Montanindustrie, also im Bergbau und in der Verhüttung, im Ruhrgebiet und im Sauerland. Viele starben.

Rund 23.500 Opfer liegen auf den beiden Kriegsgefangenenfriedhöfen in Hemer. Eine Gedenkstätte und eine Dokumentation im Sauerlandpark erinnern an sie.


Text: Sabine Schlüter - Die flotte Feder

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