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Schmarotzerhaus in Menden

Vom Sorgen-Denkmal zum Aushängeschild: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeichnete das Gebäude „Schmarotzerhaus“ in Menden (Märkischer Kreis) wegen seiner fertiggestellten beispielhaften Sanierung als Denkmal des Monats November aus.

Jahrelang stand das kleine Haus an der Stadtmauer leer, der Schwamm hatte sich schon in dem „Schmarotzerhaus“ genannten Gebäude breit gemacht. Nach langen Diskussionen um das Haus gründete schließlich der denkmalbegeisterte Mendener Peter Hoppe die Stiftung Denkmal und Kultur, die sich der Rettung des Hauses verschrieb. Pünktlich zum 300. Geburtstag des Gebäudes wurde es der Stadt Menden am 27. November für die Nutzung als Museum übergeben.

Das kleine Haus wurde 1709 an die Mendener Stadtmauer angelehnt gebaut. Deshalb wird es auch „Schmarotzerhaus“ genannt. „Das Haus, das vermutlich als Wohnung und Arbeitsstätte von Handwerkerfamilien gedient hat, zeigt die bescheidenen Lebensverhältnisse der armen Bevölkerungsschichten im 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert noch weitgehend unverändert.

Es zeigt auch, wie beharrlich so ein kleines Haus trotz aller widriger Umstände bestehen kann“, erklärt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Seifen. Das Haus ist im Erd- und Obergeschoss in drei Räume geteilt. Der Eingang- und Erschließungsraum in der Mitte diente zugleich als Küche. Die Herdanlage des ursprünglich offenen Feuers blieb bis heute erhalten. „Die meisten Exemplare dieses Gadem genannten schlichten und kleinen Gebäudetyps sind im Laufe der Zeit stark verändert oder gar abgerissen worden, weil die sehr kleinen und niedrigen Räume kaum heutigen Wohnvorstellungen entsprechen. Deshalb besitzt das Haus An der Stadtmauer 5 großen Seltenheitswert“, so Seifen.

Hintergrund: Um das seit Jahrzehnten vernachlässigte Gebäude zu retten, musste unter anderem das Fachwerk außen und innen in traditioneller Zimmermannstechnik repariert werden, einige Gefache und Decken mussten nach historischem Vorbild erneuert werden. Historische Putzschichten, die erhalten werden konnten, wurden mit Lehmputz ergänzt, das Dach wurde mit neuen Tonpfannen gedeckt, Fenster, Türen und die Treppe wurden aufgearbeitet. „Dabei sollte das Haus nicht runderneuert werden, sondern es sollte soviel historische Substanz wie möglich erhalten bleiben. So sind zum Beispiel unter den neuen Anstrichen bei genauem Hinsehen die alten Putzflächen zu erkennen“, erklärt Seifen. Ziel sei es nicht gewesen, das Haus in seinen Ursprungszustand von 1709 zurückzuversetzen. Vielmehr sollten auch die Veränderungen des Hauses bis um 1920 zu erkennen sein, in denen sich die Geschichte seiner Bewohner versteckt. Deshalb sei auch die Putzschicht außen erhalten beblieben, die seit Mitte des 18. Jahrhunderts das Fachwerk verberge, so Seifen weiter.

Laut Stiftungszweck wird das „Schmarotzerhaus“ in den ehrenamtlich geführten historischen Stadtrundgang Mendens eingebunden und mit einem Handwerker-Hausstand des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus dem Mendener Museum eingerichtet. „Es ist erfreulich, dass sich das scheinbar aussichtslose Schicksal des kleinen Hauses gewendet hat und es nicht nur gesichert wurde, sondern auch als ein Aushängeschild der Stadt eine zukunftsträchtige neue Nutzung bekommt“, freut sich Seifen.

Pressekontakt: Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251-591-235, E-Mail: presse@lwl.orgInformationen zum historischen Stadtrundgang finden Sie unter: http://www.menden.de/sf/vv/hist_rundgang.php
Sie können Stadtführungen bei der Leiterin des Mendener Heimatmuseums Frau Jutta Törnig-Struck buchen: Tel.: 02373-903653 und 903654. Fotos + Text: LWL

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