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Kettenschmiede Heuer (Refflingsen)

Eigentümer des Hofes ist der Fürst Salm-Horstmar, dessen Vorfahren 1857 das Anwesen gekauft hatten. Ein Jahr darauf wurde der Hof an Bernhard Heuer verpachtet und um 1860 die Schmiede erbaut. Heuers Sohn Robert war als gelernter Kettenschmied von ca. 1900 bis in die 20er Jahre hinein im Kotten hauptberuflich tätig, dessen gleichnamiger Sohn benutzte die Schmiede ab 1928 nur noch zu privaten Zwecken.

Sei der Schmiede handelt es sich um ein 4,50 x 3,30 m großes, einräumiges Fachwerkgebäude, das auf einem Backsteinsockel steht. Über der Schmiede befindet sich ein Dachboden, der als Lager diente und von außen über eine Leiter erreicht werden kann. Die Fachwerkwände sind mit Lehm und Holz ausgefüllt, der Boden der Schmiede besteht aus Ziegelsteinen. An der aus Backstein gemauerten Südwand befinden sich zwei Feuerstellen (die sog. 'Essen'). Der große, durch eine Pedale angetriebene Blasebalg versorgte die Feuer einst mit Luft, die durch Rohrleitungen in den Ofenraum gelangte.

Der Schmiedevorgang gestaltete sich folgendermaßen: Von der Drahtrolle wurden zunächst einzelne Kettenstücke ('Pinne') abgeschnitten, diese in das sog. 'Biegehörnchen' eingeführt und U-förmig gebogen. Anschließend wurden die Pinne auf einen Eisenstab über das Feuer gehängt, um sie vorzuwärmen. Auf dem Amboß wurden dann die beiden Enden des Pinnes zunächst abgeflacht, der U-förmige Pinn in das zuletzt geschmiedete Glied der Kette gesteckt und die beiden Enden übereinander geschlagen. Das äußerlich schon fertige neue Glied wurde dann noch einmal im Feuer erhitzt und mit einigen Hammerschlägen auf die Nahtstelle, an der die beiden Enden aufeinanderlegen, zusammengeschweißt. Hergestellt wurden auf diese Weise sog. 'Handelsketten', d.h. Ketten, die 2-13 mm Durchmesser aufwiesen.

Im 19. Jahrhundert existierten im Raum Iserlohn mehr als 500 solcher Kettenschmieden. Sie hatten meist den Charakter von Nebenerwerbsbetrieben, nur in den wenigsten waren Schmiede hauptberuflich tätig. Sie arbeiteten nicht auf eigene Rechnung, sondern waren für ein halbes Dutzend größerer Firmen der Kettenindustrie tätig, die das Ausgangsmaterial Draht und zumeist auch Kohle oder Koks bereitstellten. Beides wurde nur in Ausnahmefällen von der Firma angeliefert, meist hatte der Schmied die Abhol- und Lieferpflicht und mußte Heizmaterial, Draht und Ketten mit dem Leiterwagen oder der Schubkarre transportieren. Abnehmer für die Ketten aus der Schmiede Heuer war die Firma August Röttgers in der Grüne.

Die durchschnittliche Arbeitszeit betrug ca. 10 Stunden pro Tag, sofern der Schmied nicht in der Landwirtschaft beschäftigt war. In dieser Zeit konnte in der Regel eine Kette von ca. 30 m Länge hergestellt werden. Die Mechanisierung des Schweißens und andere technische Verbesserungen nahmen den Schmieden jedoch zunehmend die Existenzgrundlage. Geschmiedet wurde jetzt mehr und mehr in den Fabriken selbst.

Die Kettenschmiede Heuer wird seit Anfang der 1930er Jahre nicht mehr genutzt und dient heute als Abstellraum. Von der alten Ausstattung sind noch der große Blasebalg, zwei Ambosse, einzelne Ketten und Kettenglieder sowie etliche Werkzeuge vorhanden. Seit 1986 steht die Schmiede unter Denkmalschutz.

Öffnungszeiten: Nur Außenbesichtigung

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