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Kalköfen Horst (Eisborn)

Auf dem Gelände des Kalkwerkes Horst im mittleren Hönnetal stehen drei alte Kalköfen. Zwei dieser Öfen stammen aus dem Jahre 1929 und sind in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, der dritte Ofen wurde ein Jahr später aus Zementbeton-Formsteinen errichtet. Betreiber war in der Anfangszeit zunächst die Firma Friedrich Thiemann, später die Firma Franz Stüeken.

Die Höhe der Kalköfen beträgt jeweils 13 m. Sie haben im unteren Bereich einen Durchmesser von ca. 8 m, der sich nach oben auf 6 m verjüngt. Der eigentliche Brennraum hat einen Durchmesser von 3 m und eine Höhe von 10 m. Auf dem oberen Öffnungsabschluss des Ofens – der sog. „Gichtbühne“ – befand sich ursprünglich eine Schutzhütte für die Arbeiter, die die Öfen zu beschicken hatten. Über eine zweizügige Holztreppe war die Gichtbühne von unten erreichbar.

Das Mauerwerk wurde (wie auch heute noch üblich) aus vier Schalen mit verschiedenen Steinarten errichtet: Das äußere Mauerwerk besteht aus Bruch- bzw. Betonformstein von 100-180 cm Dicke. Dann folgen zwei 24 bzw. 12 cm starke Ziegelsteinschichten, die durch eine 10 cm dicke, mit Sand gefüllte Dehnfuge getrennt sind. Diese Steinschichten bilden das Dauerfutter des Ofens und gewähren seine mechanische Stabilität. Das Dauerfutter wurde nach innen mit einem 24 cm dicken Mauerwerk aus feuerfesten Schamottesteinen vor der Gluthitze geschützt.

Die Arbeit an den Kalköfen verlief folgendermaßen: In den zunächst leeren Ofen kam zuunterst eine Schicht Reisig, darüber Scheitholz und eine halbe Lore Koks. Dieser Stapel wurde angezündet und der Ofen weiter mit durchschnittlich drei Loren Kalkstein und einer Lore Koks beschickt. Die Loren selbst kamen von dem etwas höher gelegenen Kalksteinbruch angerollt, wurden von den Arbeitern mit Bremshölzern gestoppt und in ein Kettenbecherwerk entleert, das Koks und Kalkstein zur Gichtbühne transportierte.

Dort wurde das Material vom Ofenbediener über durch einen durch Ketten gelenkig hängenden schweren Trichter gleichmäßig über dem Ofenquerschnitt verteilt. Von dieser sorgfältigen Verteilung hing die Qualität des erzeugten Kalkes in hohem Maße ab. Der verbrennende Koks erzeugte eine örtliche Hitze bis 1000°C, bei der die im Kalkstein chemisch gebundene Kohlensäure entweichen konnte. Auf diese Weise entstand der sog. „Branntkalk“.

Durch die über die Schlote abziehenden heißen Gase wurde Frischluft durch die unteren Ofentüren eingezogen, die den heißen Kalk kühlte. Der abgekühlte Kalk wurde mit Hilfe von Stangen durch die unteren Ofentüren über Siebroste in Loren befördert. Kalkteile, die kleiner 6 cm waren, fielen durch die Roste direkt in eine Lore und wurden zu einer Mühle transportiert, wo man den Kalk auf 1-3 mm schrotete. Dieser sog. „Kleinkalk“ wurde in einem großen Steinsilo gelagert und fand als Düngemittel in der Landwirtschaft Verwendung. Kalkteile, die hingegen größer als 6 cm waren (sog. „Stückkalk“) wurden von der Stahl- und Karbidindustrie benötigt. Sie wurden zum nahegelegenen Bahnhof Binolen gebracht und dort in Waggons verladen.

Die Belegschaftsstärke der Kalkwerke Horst betrug durchschnittlich 30 Mann, die in einer Schicht arbeiteten. Beschickt wurden die Öfen von 6.00-16.00 Uhr, während in der Zeit von 5.00-9.00 Uhr und von 16.00-18.00 Uhr der Kalk herausgezogen und verladen wurde. Dadurch lag das Feuer in den Öfen nie gleichmäßig. Um den steigenden Ansprüchen der Industrie auf Dauer gewachsen zu sein, mussten daher zwei neue Schachtöfen gebaut werden. Hier erreicht man durch eine elektronische Steuerung, dass rund um die Uhr eine kontinuierliche Beschickung und Entnahme von Branntkalk gewährleistet ist. Die alten drei Kalköfen wurden 1962 stillgelegt und stehen seit 1984 unter Denkmalschutz.

Aus Sicherheitsgründen nur Außenbesichtigung von der gegenüberliegenden Straßenseite aus Baujahr 1929-30 Ansprechpartner: Frau Fabry-Friedrich

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